Donnerstag, 27. Mai 2021

Zweitbesuch einer U-Verlagerung

Im Jahr 2018 hatte ich mir eine ehemalige U-Verlagerung angesehen. Weil ich mit meinen damaligen Aufnahmen (hier zu sehen) nicht mehr so ganz zufrieden bin habe ich der Anlage nun einen erneuten Besuch abgestattet. Entstanden ist die U-Verlagerung aus mehreren Felsenkellern zur Bierlagerung, welche miteinander verbunden wurden. Der älteste Keller wurde bereits 1786 in den Berg getrieben - mehrere Inschriften im Fels weisen diese Jahreszahl auf. 1944 wurde das Stollensystem auf eine Nutzfläche von 1.200m² erweitert, welche sich auf eine Grundfläche von ca. 90 x 40 Meter verteilen. Neben drei Zugängen (von denen heute zwei vermauert sind) verfügte die U-Verlagerung über eine Heizungsanlage, und sechs Luftschächte. In Teilen der Anlage läuft man noch über Sandboden, während an anderen Stellen bereits ein Drainagesystem, Estrich und Mauerwerk eingezogen wurden. Produziert wurde hier ab Mitte 1944 Elektrotechnik für Kampfflugzeuge. Außer einigen im Boden eingelassenen rostigen Maschinenfragmenten und der Inschrift eines polnischen Zwangsarbeiters im Felsen weist heute aber kaum noch etwas auf diese dunkle Vergangenheit hin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Keller noch eine Zeit lang zur Champignonzucht verwendet.