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Sonntag, 24. August 2025

Die historischen Felsenkeller am Rauhen Kulm

Bei meinem Abstecher zum Rauhen Kulm habe ich mir auch die historischen Felsenkeller angesehen, die es dort gibt. Zwischen Sandbergweg und Brunnenröhrenweg, auf der Südwestseite des Rauhen Kulms gibt es 15 Gemeinschaftskeller, die sich im Inneren mehrfach aufteilen. Der älteste Nachweis zur Entstehung dieser Keller ist die Jahreszahl 1712, welche in einen Türstock eingeritzt wurde. Im Jahr 1887 waren waren für die Keller noch 30 Besitzer verzeichnet. Neben Bier wurden vor allem Kartoffeln und Rüben eingelagert. Während des Zweiten Weltkrieges dienten die Keller als Luftschutzräume. Einer der Keller wurde inzwischen von der Stadt Neustadt am Kulm zugänglich gemacht und mit Beleuchtung versehen. Außerhalb der Fledermausschutzzeit kann der Keller kostenlos besichtigt werden. 

Freitag, 19. Mai 2023

Führung im Jungferla Keller Baiersdorf

In einem Waldstück westlich von Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt befindet sich der Jungferla-Keller. Dieser Bierkeller wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in den Sandstein getrieben. Die Geschichte des Kellers (der seltsamerweise nicht als Bau- oder Bodendenkmal eingetragen ist) ist durchaus interessant. Hier entspringt nämlich auch eine Quelle, die bereits in historischen Karten des 18. Jahrhunderts verzeichnet ist. Durch eine 1,5 Kilometer lange hölzerne Wasserleitung wurde ein Brunnen am Marktplatz in Baiersdorf mit Wasser der Quelle gespeist. Zwei Teilstücke dieser im Jahr 1723 aufwändig erbauten Holzwasserleitung sind im Inneren des Kellers zu sehen. Der Keller selbst verfügt über mehrere Verzweigungen. An den Wänden sind die Spuren der Bearbeitung durch Spitzhacken sehr gut zu sehen. Weitere Informationen zur Geschichte sind auf der Internetseite der Stadt Baiersdorf zu lesen. Seit 2008 findet jährlich an Christi Himmelfahrt das "Kellerfest am Jungferla" statt, welches der Heimatverein Baiersdorf ausrichtet. An diesem Tag ist auch eine Besichtigung des sonst verschlossenen Kellers möglich.

Donnerstag, 27. Mai 2021

Zweitbesuch einer U-Verlagerung

Im Jahr 2018 hatte ich mir eine ehemalige U-Verlagerung angesehen. Weil ich mit meinen damaligen Aufnahmen (hier zu sehen) nicht mehr so ganz zufrieden bin habe ich der Anlage nun einen erneuten Besuch abgestattet. Entstanden ist die U-Verlagerung aus mehreren Felsenkellern zur Bierlagerung, welche miteinander verbunden wurden. Der älteste Keller wurde bereits 1786 in den Berg getrieben - mehrere Inschriften im Fels weisen diese Jahreszahl auf. 1944 wurde das Stollensystem auf eine Nutzfläche von 1.200m² erweitert, welche sich auf eine Grundfläche von ca. 90 x 40 Meter verteilen. Neben drei Zugängen (von denen heute zwei vermauert sind) verfügte die U-Verlagerung über eine Heizungsanlage, und sechs Luftschächte. In Teilen der Anlage läuft man noch über Sandboden, während an anderen Stellen bereits ein Drainagesystem, Estrich und Mauerwerk eingezogen wurden. Produziert wurde hier ab Mitte 1944 Elektrotechnik für Kampfflugzeuge. Außer einigen im Boden eingelassenen rostigen Maschinenfragmenten und der Inschrift eines polnischen Zwangsarbeiters im Felsen weist heute aber kaum noch etwas auf diese dunkle Vergangenheit hin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Keller noch eine Zeit lang zur Champignonzucht verwendet.