Freitag, 23. April 2021

Ruinen der Flakbatterie Nürnberg

Um die Stadt Nürnberg im Zweiten Weltkrieg vor Luftangriffen zu schützen wurde ein Gürtel aus Flugabwehrstellungen um die Stadt errichtet. Es existierten feste, teils verbunkerte schwere Flakstellungen mit Geschützen die Granaten mit 10,5cm und 8,8cm Durchmesser verschossen ebenso wie leichte mobile Flakabteilungen (umgangsprachlich "Wanderzirkus" genannt), welche Geschosse mit 3,7 umd 2cm Durchmesser verschossen. Außerdem gab es Scheinwerferabteilungen. Insgesamt soll es bis zu 86 Flugabwehrstellungen um Nürnberg gegeben haben, die dem Flakregiment 93 unterstellt waren. Die Batterie in Nürnberg/Fischbach war mit acht Flakgeschützen 18/36/37 ausgestattet, welcher der häufigste Typ war, und die gefürchteten 8,8cm Granaten verschoss. Die maximale Schusshöhe dieses Typs betrug fast 11 Kilometer, die Reichweite fast 15 Kilometer. Die Flakbatterie in Nürnberg/Fischbach war bis zum 17. April 1945 im Einsatz, und es gab von dieser Stellung aus viele dokumentierte Abschüsse. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zwar hunderte Bomber der Britischen Royal Air Force und der United States Army Air Forces um Nürnberg abgeschossen, die 90%ige Zerstörung der Stadt konnte dadurch jedoch nicht verhindert werden. Die größte Zerstörung richtete der Angriff am 2. Januar 1945 an. 521 Bomber der RAF warfen dabei 6.000 Sprengbomben und eine Million Brandbomben auf Nürnberg ab. Die Flakgeschütze wurden zu dieser Zeit bereits meist von minderjährigen Flak- und Luftwaffenhelfern bedient. Zwei Zeitungsberichte über Flakhelfer in Nürnberg gibt es hier und hier zu lesen. Ich habe die Ruinen der ehemaligen Stellungen heute besucht und einige Aufnahmen gemacht. Weitere Bilder gibt es auch auf der Seite Bauzeugen zu sehen. Interessante Informationen über die 8.8 Flak gibt es auf der Seite von Richard Goebel zu lesen. Auf Youtube gibt es außerdem einen interessanten Lehrfilm der USAF aus dem Jahr 1944 zu sehen.