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Montag, 4. Juli 2022

Ruinen einer Schießbahn der Wehrmacht

Im Jahr 2018 habe ich das erste Mal nach diesem verlassenen Ort gesucht und einige Aufnahmen gemacht. Da ich mit meinen Fotos von damals nicht mehr zufrieden bin war es an der Zeit nochmal vorbeizuschauen. Zu sehen gibt es auf den Bildern die massiven Betontrümmer von Kugelfängen einer ehemaligen Schießbahn der Deutschen Wehrmacht. Neben den Kugelfängen sind mehrere hohe Wälle und Gräben noch deutlich im Gelände zu erkennen. Auch ein verbunkerter Unterstand existiert noch, wohingegen die damals zu dem Komplex gehörenden Holzgebäude nicht mehr stehen.  Nachdem die Anlage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von der us army gesprengt wurde hat hier die Natur Einzug gehalten. In einer der Schießbahnen hat sich ein Teich gebildet, welcher von Amphibien und sogar Fischen bevölkert ist. Überhaupt ist es interessant wie die Natur sich der Anlage über die Jahrzehnte bemächtigt hat. Laubbäume wachsen zwischen den Betonteilen hindurch, und Moos bedeckt große Flächen. Wagt man sich zwischen den Trümmern hindurch unter die Betondecke sieht man dass sich hier inzwischen sogar Tropfsteine gebildet haben.

Samstag, 7. März 2020

Luftschutz Befehlsstelle Erlangen

Wohl die wenigsten Erlanger wissen vermutlich dass sich in den Jahren 1940 - 45 die Befehlsstelle des Erlanger Luftschutzes und des Oberbürgermeisters im Kellergewölbe des Altstädter Rathauses (damals "Volkshaus", heute Stadtmuseum) befand. Der kleine Anbau mit Zeltdach befindet sich im Innenhof des Gebäudes. Durch die Luftschutztüre ging es direkt in den Keller des bereits 1731 - 36 errichteten Gebäudes hinab. In den Kellerräumen bewegte am 16.04.1945 auch Oberbürgermeister Ohly den Kampfkommandanten Lorleberg zur kampflosen Übergabe der "Lazarettstadt Erlangen" an die Amerikaner. Im oberen Stockwerk des Stadtmuseums ist eine weitere Eingangstüre der Befehlsstelle und ein Verdunkelungsgenerator ausgestellt. Bereits ab 1937 fanden in Erlangen verstärkt Verdunkelungs- und Luftschutzübungen statt. Zivile Luftschutzbunker wie es sie in den Nachbarstädten Fürth und Nürnberg gab sind mir für Erlangen jedoch nicht bekannt. In der Publikation "Erlangen im Nationalsozialismus" des Stadtmuseums ist allerdings von "10 Luftschutzräumen in der Stadt" (Chronik, Seite 97) die Rede. Ich gehe aber davon aus das es sich dabei auch eher um bereits vorhandene Kellerräume handelte. Ab Juni 1944 gab es in Erlangen ein Luftschutzprojekt mit dem Decknamen "ERNA". Die Bierkeller im Burgberg wurden von der Rüstungsinspektion Nürnberg beschlagnahmt. Die kilometerlangen Gänge wurden ausgebaut, damit hier kriegswichtige Betriebe wie die Siemens-Reiniger Werke, Gossen, und Siemens-Plania Berlin bombensicher fertigen konnten. Zu einer Produktion kam es jedoch nicht mehr. Beim Einmarsch der Amerikaner standen lediglich die ersten Maschinen in den Kellern. Die Stollen des Entlas Keller können übrigens in Form von Führungen besichtigt werden..