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Mittwoch, 3. November 2021

Der jüdische Friedhof Ullstadt

Der jüdische Friedhof bei Ullstadt im fränkischen Landkreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim wurde Anfang des 17. Jahrhunderts südöstlich der Ortschaft an einem Waldrand angelegt. Er diente ursprünglich mehreren umliegenden Gemeinden als Begräbnisstätte, und wurde deshalb auch im Jahr 1838 deutlich vergrössert. Der älteste heute noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1627. Insgesamt haben sich bis heute 567 Grabsteine erhalten. Die letzte Bestattung fand Ende der 1930er Jahre statt. Der Friedhof ist an drei Seiten von einer Sandsteinmauer und an einer Seite von einem Holzzaun umgeben. Am Eingang befindet sich ein großes Taharahaus. Der Friedhof ist nicht öffentlich zugänglich, vom vorbeiführenden Waldweg aber gut einsehbar. Der Schlüssel kann bei der Gemeinde angefragt werden. Umfassende Informationen zur jüdischen Gemeinde in Ullstadt und der ehemaligen Synagoge sind u.a. auf der Seite alemannia judaica zu finden.




Mittwoch, 19. Mai 2021

Jüdischer Friedhof Rödelsee

Der jüdische Friedhof Rödelsee wurde bereits in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angelegt. Eine massive Mauer und das Taharahaus wurden 1602 errichtet. 1614 und im 19. Jahrhundert wurde der Gottesacker erweitert. Im Judentum werden Gräber nur einmal belegt, weswegen der Platzbedarf stetig steigt. Mit über 18.000m² Fläche und mehr als 2.500 erhaltenen Grabsteinen zählt dieser Friedhof heute zu den größten in ganz Bayern. Er zählt auch zu den schönsten jüdischen Friedhöfen, die ich bislang besucht habe. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Friedhof leider mehrfach geschändet. Das kleine Taharahäuschen wurde 1938 niedergebrannt, und mußte 1950 abgerissen werden. Durch eine Spende konnte es neu errichtet werden. Selbst nach dem Krieg fanden noch Schändungen statt. Der erhalten gebliebene Taharastein mit Inschrift wurde 1950 als Mahnmal aufgestellt. Er wurde im Jahr 1981 mutwillig zerstört, und 1983 durch einen neuen ersetzt. 1980 wurde auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs zerstört. Weitere Informationen sind u.a. auf der Seite Alemannia Judaica zu finden. Ich habe den Friedhof Ende April sehr spontan besuchen können, was mich wirklich gefreut hat. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle. Interessierte Besucher können den Schlüssel zum Friedhof bei der Gemeinde anfragen.