Bei drückenden 33 Grad im Schatten habe ich vergangene Woche einmal mehr einen kühlen Hohlraum aufgesucht. Diesmal hat es mich in eine rund 90 Meter lange Spaltenhorizontalhöhle der Fränkischen Alb verschlagen. Die Höhle befindet sich auf fast 500 Höhenmetern. Bei Grabungen fand man menschliche und eiszeitliche Tierknochen sowie Keramikscherben, Fibeln und Fingerringe aus der Hallstattzeit und dem Mittelalter. Die Höhle selbst besteht im wesentlichen aus zwei waagerecht verlaufenden Hauptgängen mit kleineren Aushöhlungen, Abzweigungen und Raumerweiterungen. Vor allem im hinteren Bereich der Höhle gibt es schöne Versinterungen an den Wänden. Mehrere Wasserbecken wurden früher in Trockenperioden zur Trinkwasserversorgung genutzt. Bei meinem Besuch war nur eines davon mit Wasser gefüllt. Ein anderes in Eingangsnähe wies sehr schöne Wasserstandsmarken auf und wurde von mir bekrochen. Dies war übrigens in der gesamten Höhle eine Aufgabe für sich: In keinem anderen Hohlraum bin ich bislang auf solch eine Armee von Höhlenstelzmücken gestossen. Beim vorwärts kriechen hatte ich zeitweise Mund und Augen geschlossen UND gleichzeitig noch ausgeatmet. "Schnakenloch" schien mir ein passenderer Name für diese Höhle, auch wenn Stelzmücken anders als Schnaken glücklicherweise nicht blutsaugend sind.
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