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Freitag, 19. Mai 2023

Besuch bei der "Casa Hamilton"

Einer der bekanntesten verlassenen Orte auf Teneriffa dürfte die "Casa Hamilton" sein. Hierbei handelt es sich um eine Industrieruine aus dem Jahr 1903. Die britische Firma Hilton & Company errichtete an einer steilen Felsklippe bei Los Realejos eine dampfgetriebene Wasserpumpe um mit aus hier enspringenden Quellen die angrenzenden Bananenfelder bewässern zu können. Das Süßwasser wurde 200 Meter nach oben gepumpt, die Anlage welche eigenlich „El Elevador de Aguas de Gordejuela“ heißt nur wenige Jahre genutzt. Der Bau war sehr kostspielig und schon bald nicht mehr wirtschaftlich. Im unteren Teil der Casa Hamilton war die Wasserpumpenanlage untergebracht. Die oberen beiden Stockwerke waren bewohnt. Die Treppe die in Serpentinen nach oben führt war mit einem weiteren (heute ruinösen) Gebäude verbunden in dem sich die Dampfmaschine befand. Hier stand auch ein 43 Meter hoher Kamin, welcher heute nicht mehr exisitiert. Auch das nahezu baugleiche Gebäude etwas oberhalb der Ruine gehörte zu dem Komplex. Es ist heute renoviert, aber ebenso wie die Treppen nach unten zur Pumpenanlage nicht begehbar. Aber auch der Ausblick von oben auf die Steilklippen ist sehr beeindruckend.
 

Freitag, 16. September 2022

Eine ehemalige Lagerkellerhöhle

In einem Waldstück unweit einer Ortschaft in der schönen Fränkischen Schweiz befindet sich eine Karsthöhle, welche zeitweise als Lagerkeller Verwendung fand. Vor der Erfindung technischer Kühlanlagen wurden in Franken viele Bierkeller in den Sandstein getrieben. Im Winter wurden diese oft mit Eisblöcken gefüllt die man aus nahegelegenen zugefrorenen Seen oder Flüssen heraussägte. In diesem Falle hat man jedoch einfach eine natürliche Karsthöhle genutzt, die sich aufgrund ihrer Hallenform ideal für Lagerzwecke eignet. Betritt man den Hohlraum durch einen zum Großteil zugemauerten Eingang steht man zunächst in einem aus Bruch- und Backsteinen gemauerten Gang. Verlässt man diesen durch einen Türstock ändert sich der Charakter des Hohlraums schlagartig. Steinerne Stufen führen in eine überraschend große natürliche Halle, in der ein Stück weiter abermals Stufen nach unten führen. Mauerreste von ehemaligen Kellerabteilungen sind zu sehen. Am Boden vereinzelt Scherben von alten Flaschen und Bierkrügen und rostige Eisenringe von Daubeneimern oder kleinen Fässern. Während des Zweiten Weltkriegs soll hier auch Munition gelagert worden sein. An den Wänden verschiedene Sinterformen und in einem Bereich der Höhle auch kleine Stalaktiten die langsam aber stetig vor sich hin tropfen. Die Decke der zerklüfteten Haupthalle bietet ein ideales Quartier für Fledermäuse. Ein Exemplar habe ich bei meinem Besuch sogar angetroffen.